Pauline ist unser drittes Kind. Ihre beiden Geschwister waren ebenfalls Hausgeburten, so dass für uns der Geburtsort von Anfang an völlig klar war.
Die ersten beiden Geburten ließen bereits ein Muster, mein Muster, vermuten: Ich brauche eine ganze Weile, bis ich in Fahrt komme, beide Male hatte ich etwa 24 Stunden mit leichten Wehen „rumgeeiert“, die bei der leisesten Störung sofort wieder verschwanden und dann ging es plötzlich ganz fix. Bei der zweiten Geburt ging der Übergang zwischen leichtem Vorgeplänkel zu heftigen Wehen und Geburt so fix, dass ich völlig überrumpelt war, wir nichts vorbereitet hatten und die hinzugerufene Hebamme kaum Zeit hatte, ihre Sachen auszupacken, während ich fast ohne Pause von einer Wehe zur nächsten stolperte. In meiner Wahrnehmung hat die zweite Geburt eine Dreiviertelstunde gedauert und war mir in keiner guten Erinnerung geblieben, einfach weil mein Körper total das Ruder übernommen hat und mein Geist überhaupt nicht hinterherkam.
Aus diesem Grund sah ich der dritten Geburt mit äußerst gemischten Gefühlen entgegen. Nein, eigentlich ist das untertrieben: Ich hatte große Angst davor, dass es wieder so unglaublich schnell gehen würde, dass ich die Situation falsch einschätzen könnte und dass mich die Wehen wieder so heftig überrollen würden. Immer wieder war die zweite Geburt für mich Thema in den Vorsorgen, zumal meine jetzige Hebamme auch fest davon überzeugt schien, dass es schnell gehen würde. Die Vorstellung, sie ständig mit Fehlalarm oder leichtesten Kontraktionen einzubestellen, am Ende sogar noch nachts, war mir höchst unangenehm. Andererseits wollte ich auch auf keinen Fall zu spät dran und mit diesen heftigen Wehen alleine sein. Zum Glück war sie äußerst geduldig mit mir und meinen Ängsten und versicherte mir immer wieder; dass es ihr überhaupt nichts ausmachen würde, eine Nacht bei uns auf dem Sofa zu verbringen.
Letztendlich dauerte das Vorgeplänkel zu Paulines Geburt dieses Mal sage und schreibe acht Tage. Den ersten Geburtsbeginn hatte ich in einer Nacht von Samstag auf Sonntag, als wir die Geschwister prophylaktisch ausquartiert hatten und es der perfekte Moment für die Geburt war. Doch mit der ersten „richtigen“ Wehe wurde ich so aufgeregt, dass massenhaft Adrenalin ausgeschüttet wurde. Ich konnte einfach nicht anders. Ich lag da mit heftigem Herzklopfen, fühlte gleichermaßen Angst und Freude und spürte, wie sich Oxytocin und Adrenalin einen erbitterten Kampf in mir lieferten. Letztendlich gewann das Adrenalin die Überhand. Ich hatte die ganze Zeit den Impuls, Aufzustehen und rumzulaufen und dachte, dass das ein Zeichen dafür sei, dass die Geburt begonnen habe. Rückblickend wurde mir klar, dass es vermutlich an dem vielen Adrenalin lag, da die Wehen verschwanden, sobald ich das Bett verlassen hatte. Bis zu Paulines Geburtstag hatte ich noch mehrere solcher Wehennächte, die im Nachhinein betrachtet total gut waren, da ich bei jedem Mal weniger aufgeregt war und mich innerlich immer mehr darauf einlassen konnte. Aber es war natürlich auch zermürbend! Aus den Erfahrungen der letzten Geburt lernend, hinterließen wir ab zehn Tage vor dem Termin jeden Abend unser Wohnzimmer in einem Zustand, der es erlauben würde nachts schnell Malervlies und Laken ausbreiten zu können, ohne dabei über herumliegendes Spielzeug zu stolpern. Außerdem legte ich jeden Abend Jacken und Schuhe der Geschwister auf der Treppe bereit, da mein Mann dazu neigt mit beginnender Geburt so aufgeregt zu werden, dass ich es für möglich hielt, dass er die Kinder nur im Schlafanzug ins Auto verladen würde. So blieb es irgendwie gar nicht aus, dass wir bereits vor dem Termin in einen Wartemodus verfielen.
Doch der Termin kam und ging, ohne dass sich meine nächtlichen Wehen darum scherten. Wieder hatten wir in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Kinder ausquartiert und wieder schlief ich nachts über die Wehen ein. Mein Mann gab sich große Mühe morgens nicht allzu enttäuscht auszusehen, doch auch an ihm ging die Warterei nicht spurlos vorüber.
In der Nacht von Sonntag auf Montag hustete unser Sohn die ganze Zeit, er wurde wieder mal krank. Ich drehte mich im Bett herum und versuchte die Husterei zu ignorieren, ebenso wie das frustrierende Gefühl, dass es in dieser Familie wohl nie Raum für eine Geburt geben würde. Um 3:15 Uhr stand ich auf, weckte meinen Mann und bat ihn, das Bett mit mir zu tauschen und sich neben das hustende Kind zu legen, da ich überhaupt nicht schlafen konnte. Kaum hatte ich meine Ruhe, besuchten mich die inzwischen altbekannten Wehen wieder. Ich war so müde, dass ich ihnen gar keine große Beachtung schenkte. Sie kamen alle acht bis zehn Minuten, Intensität leicht steigend. Um 5:45 Uhr weckte ich meinen Mann erneut, um ihm zu sagen, dass er erstmal nicht nach Hamburg zur Arbeit fahren solle und wir die Kinder noch schlafen lassen könnten und nicht mit dem Wecker aufstehen müssten. Dann legte ich mich wieder ins Bett. Ich glaube, ich bin sogar nochmal eingeschlafen. Als ich um kurz vor sieben von einer Wehe erwachte, stand ich seufzend auf in dem festen Glauben, dass die Wehen wiederum verschwinden würden, sobald der morgendliche Trubel einsetzte. Doch während ich meiner Tochter beim Anziehen half, registrierte ich erstaunt, dass die Wehen nicht weggingen, im Gegenteil, sie schienen jetzt öfter zu kommen. Ein unauffälliger Blick auf die Uhr bestätigte: Eher so alle drei Minuten. Mein Mann stand unten in der Küche und schnippelte Obst fürs Müsli. Plötzlich war es mir ganz wichtig, dass er sich beeilt, dass er sich anzieht und startklar ist. Der Arme war total überrumpelt, denn für ihn war bis zu dem Moment gar nicht so klar, dass die Geburt begonnen haben könnte. Da die Wehen gut händelbar waren, wollte ich gern, dass er unsere Tochter noch in den Kindergarten bringt. Sie ist so sensibel und leicht irritierbar, dass ich ihr gern einen Teil der Wartezeit bis zum erlösenden Anruf ersparen wollte. Sollte sie noch einen schönen Vormittag im Kindergarten haben und dann von der Oma dort abgeholt werden. Ich war mir zu dem Zeitpunkt auch nach wie vor nicht sicher, ob die Wehen bleiben würden und ob wir gerade auf die Geburt zusteuerten.
Während meine Familie unten bei einem raschen Frühstück saß, ging ich nach oben ins Bad, ich wollte erstmal duschen. Auf dem Weg nach oben fiel mir ein, dass ich meine Hebamme vielleicht vorwarnen sollte (eigentlich ja sogar bei Wehen alle sieben Minuten, das hatte ich aber vergessen) Ich rief sie an und sagte ihr, dass sie noch nicht kommen bräuchte, da die Wehen relativ leicht seien und dass mein Mann unsere Tochter noch in den Kindergarten bringen würde. „Was? Das ist, glaube ich, keine gute Idee. Gibst du ihn mir mal bitte, “ war ihre Antwort. „Das geht nicht, der frühstückt gerade mit den Kindern und die Wehen sind wirklich nicht sehr stark.“ Sie riet mir trotzdem, es anders zu organisieren. Kaum hatte ich aufgelegt, hatte ich eine deutlich heftigere Wehe als zuvor und spürte, dass ich auf die Toilette musste. Das war der Moment, in dem ich plötzlich nicht mehr so entspannt war. Hatte mir nicht gerade eine Freundin erzählt, wie sie das zweite Kind auf dem Klo bekommen hatte, da sie ihre leichten Wehen falsch eingeschätzt hatte? Irgendwie wurde mir in diesem Moment klar, dass ich jetzt sofort meine Pläne ändern sollte. Ich rief die Oma an und bat sie, sofort zu kommen und die Kinder abzuholen. Dann ging ich runter mit den Worten: „Planänderung, kein Kindergarten heute. Ihr werde gleich abgeholt, vielleicht kommt unser Baby heute.“ Freudenscheie von den Kindern, beide rannten schreiend im Kreis, mein Mann ebenso, auf dem Tisch blieben vier nahezu unberührte Müslischalen stehen. Ich rief erneut die Hebamme an und bat sie sicherheitshalber vielleicht doch zu kommen. (Sie sagte mir hinterher, sie hatte neben dem Telefon gewartet, so sicher, dass ich mich in den nächsten Minuten erneut melden würde.) Es war viertel vor acht. Ich ging unter die Dusche und auf die Toilette, nun fühlte ich mich sicher. Trotz seiner eigenen Aufregung schaffte mein Mann es, die wilden Kinder zu bändigen, anzuziehen und ins Auto zu verfrachten. Erst als die Tür hinter den beiden ins Schloss fiel, wurde er hektisch. Da ich das schon kenne, habe ich ihm im Vorfeld eine Liste gemacht, an was er denken solle. Glücklich, etwas in der Hand zu haben, arbeitete er in den nächsten Minuten selbstsicher seine Liste ab. Ich bezog zwischen den Wehen das Sofa selbst und fand das total komisch. Die Wehen waren da, waren aber nicht schlimm. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, die Hebamme einbestellt zu haben, da ich ihre Begleitung gerade eigentlich überhaupt noch nicht brauchte.
Um kurz nach acht war die Hebamme da. Sie tastete als erstes nach dem Muttermund. Es dauerte einen Moment, bis sie einen Befund sagte und ich dachte, dass es auch wirklich sein könne, dass der Muttermund noch geschlossen sei. Doch dann die überraschende Diagnose: Muttermund 6 cm! Die Geburt hatte also wirklich begonnen. Während ich im Haus herumwanderte, trug meine Hebamme etliche Taschen ins Haus und packte ihre Sachen zurecht. Außerdem informierte sie die zweite Hebamme. Ich hörte, wie sie am Telefon sagte, dass sie gleich kommen solle, da sie sonst die Geburt verpassen würde. Redeten die wirklich über mich? Das fühlte sich gar nicht so an, als ob hier gleich ein Kind käme.
Die zweite Hebamme kam gegen halb neun, schätze ich. Alles war vorbereitet und nun saßen da drei Menschen in unserem Wohnzimmer, die alle für mich da sein und mich unterstützen wollten und ich hatte das Gefühl, dass ich total gut allein klar komme, mich am liebsten auf mich konzentrieren möchte: Ich wollte auf keinen Fall, dass die Wehen wieder verschwänden und einfach ganz bei mir sein. Deshalb wanderte ich mit meiner Wärmflasche am Bauch durchs Haus, stützte mich in den Wehen irgendwo ab und versuchte immer nur an die nächste Wehe zu denken. Meine Hebamme horchte zwischendurch nach den Herztönen, mein Mann war immer wieder mal da und fragte, ob ich was bräuchte. Nein, noch brauchte ich nichts. Im Nachhinein betrachtet, hat mein Rumgewandere die Hebamme glaube ich etwas gestresst. Sie befürchtete eine Geburt irgendwo im Haus, während ich so sicher gespürt habe, dass es noch dauert.
Letztendlich habe ich instinktiv mit steigender Intensität der Wehen doch angefangen, die Nähe meiner drei Begleiter zu suchen und bin im Wohnzimmer rumgewandert. Die Wehen wurden nun zügig intensiver und ich spürte eine altvertraute Angst in mir aufsteigen: Das Ganze war jetzt kein Spaß mehr und ich fühlte mit jeder Wehe deutlicher, dass es nun kein Zurück mehr gab und dass sich da Kräfte entfesselten, die nicht meiner Kontrolle unterlagen. Die für mich offensichtlich typische Beschleunigung der Geburt begann und die Wehen kamen jetzt zügig hintereinander. Eine Weile gelang es mir noch, mich durch sie hindurch zu zählen. Ein Hilfsmittel, das ich bisher noch nie benutzt hatte, das aber erstaunlich gut funktionierte: Etwa zehn Atemzüge, dann war die Wehe durch. Meine Hebamme war nun nah bei mir, ebenso mein Mann. Ich stand an einem halbhohen Schrank aufgestützt und versuchte weiterhin mich tapfer durch die Wehen zu atmen. Ich sollte mich plötzlich ausziehen und weiß noch, dass ich sagte, dass es noch nicht nötig sei, weil es noch nicht so weit sei. Das war total deutlich zu spüren. Da die Hebamme aber nicht locker ließ, gab ich nach.
Der für mich schlimmste Teil ist die Übergangsphase, in der ich mich nun befand. Ich fühlte den Druck des Köpfchens, stärker aber noch den heftigen Dehnungsschmerz vom letzten Rest Muttermund oder vielleicht auch schon vom Scheidengewebe. Mir fehlen an dieser Stelle auch verklärende Worte. Vermutlich nimmt jede Frau die Übergangsphase anders war, für mich ist sie der Moment, wo mein Körper das Kommando übernimmt, wo ich deutlich spüre, wie mir die Kontrolle über alles entgleitet, es kaum eine Pause gibt und ich in tiefste Verzweiflung gerate, weil ich so davon überzeugt bin, dass ich es nicht schaffen kann. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich bereits vors Sofa gekniet. Mein Mann sagt immer, wir können dieses Sofa niemals mehr weggeben, nachdem nun alle unsere Kinder davor geboren sind. Ja, was hätte ich auch dieses Mal ohne das gute alte Sofa gemacht?
Ich kniete also vorm Sofa, mein Mann saß neben mir, redete beruhigend und motivierend auf mich ein, meine rechte Hand hielt sich an seiner Hosentasche fest und nun war mir auch die Begleitung durch meine Hebammen ganz wichtig und ich vergewisserte mich immer wieder ihrer Anwesenheit. Was für ein Geschenk, dass sie ausschließlich für mich da waren und mich so einfühlsam durch diese Phase lotsten! Ich erinnere, dass ich ein paar Mal geschluchzt habe, dass ich es nicht schaffe. Ich meinte das so ernst und wusste gleichzeitig, dass sie mir nicht glaubten. Aber dieses Gefühl ist so real: Es ist zu viel, man kann es nicht schaffen. Hinzu kam, dass ich auch Angst davor hatte, dass es noch schlimmer würde. Meine Hebamme wiederholte immer wieder: „Du gehst jetzt drauf zu.“
Das Gute ist, dass es eben nicht mehr schlimmer wird, sondern sich verändert: Der Druck wurde stärker, die Wehen irgendwie anders, plötzlich gab es wieder kurze Pausen. „Presswehen“ sind viel allumfassender, als Einem immer gesagt wird, viel mehr auch vorne, eigentlich überall. Dieses Mal habe ich den Druck am stärksten vorn gespürt und legte in einer der Wehen instinktiv meine Hand von außen auf die Schamlippen, vermutlich um einen Gegendruck zu erschaffen. Meine Hebamme sah das und reichte mir immer wieder mit sehr warmem Wasser getränkte Tücher – was für eine Wohltat! Ich erinnere mich, dass ich sie mehrmals fragte, ob sie schon was sehe und ihre Antwort – nein – nicht glauben konnte, fühlte sich doch bereits alles so an, als ob es maximal gedehnt sei. Im Nachhinein lag es vor allem daran, dass ich meine Hand im Weg hatte…
Der größte Unterschied für mich zur Übergangsphase liegt darin, dass sich meine Wahrnehmung wieder ändert: Ich lasse die tiefe Verzweiflung hinter mir, kann annehmen, dass ich letztendlich allein durch die Wehen muss, spüre plötzlich wieder, dass es machbar ist und habe auch wieder Pausen zwischendurch. Ganz am Ende habe ich wohl gesagt: „Seid ihr bereit? Noch fünf Wehen.“
Die Fruchtblase platzte in meine Hand, ich erinnere genau den Schwall warmen Wassers, der über meine Finger rann und meine mich zu erinnern, dass auch ein Teil des Köpfchens in meine Hand geboren wurde, bevor ich sie wegnahm. Ja, das Köpfchen, das rutschte nämlich direkt hinterher und war dann auch schon ganz fix geboren. Während wir auf die nächste Wehe warteten, vernahm ich schon leises Gemecker. Was für eine surreale Situation: Das Kind zwischen zwei Welten, halb drin halb draußen, wir sehen es noch nicht, aber wir hören es schon….
Mit der nächsten Wehe kam dann der Rest unseres Babys hinterher und dann war sie da! Es war 9:46 Uhr! Ich kniete vor unserem Sofa, noch unfähig, mich zu bewegen, mein Baby lag vor mir und ich dachte in meinem überforderten Kopf:“ Ein Mädchen! Oh Gott ist sie klein! Sie sieht ganz anders aus als die anderen Beiden!“ Ich habe keine Erinnerung daran, was mein Mann und die Hebammen taten, ich erinnere nur das Baby vor mir. Zeit folgt ihren ganz eigenen Regeln bei einer Geburt und Sekunden können zu Stunden werden und andersrum. Ich hätte gern noch länger dort gekniet, hätte gern noch einen Moment Zeit gehabt, zu mir zu kommen, von mir aus den Impuls zu entwickeln, mein Mädchen hoch zu nehmen, doch wie bei den beiden anderen Geburten auch schon, blutete es wohl kurzzeitig etwas stärker und die Hebammen wollten mich gern in eine andere Position bringen, um die Blutung besser überblicken zu können. So landete ich auf dem Sofa, Pauline in meinen Armen.
Die folgenden Stunden sind auch völlig losgelöst von Raum und Zeit. Ich habe im Nachhinein im Geburtsbericht Uhrzeiten zu den einzelnen „Programmpunkten“ gelesen und war total erstaunt, dass da manchmal doch echt viel Zeit vergangen ist. In meinem Gefühl war manches zu schnell. Ich wollte mein Bay betrachten, zu mir kommen, meinen Mann bei mir haben und mich mit ihm gemeinsam freuen und nicht eine Plazenta gebären, die nicht so recht wollte und mich letztendlich nötigte, mich erneut vors Sofa zu knien, während Pauline ihren Papa kennenlernte. Doch auch das gehört dazu und rational betrachtet kann ich das Vorgehen meiner Hebammen zu jeder Zeit nachvollziehen und bin absolut überzeugt davon, dass die Beiden jede mögliche Komplikation erkannt und beherrscht hätten- dieses Gefühl hatte ich grundsätzlich bei dem Team und wir fühlten uns dadurch immer sehr sicher und „gut beschützt“.
Das Nähen ist auch so ein Programmpunkt, den ich gern überspringen würde, doch da führte auch dieses Mal kein Weg dran vorbei. Doch dank des Einfühlungsvermögens und der Geduld der Hebammen, ebenso wie ihrer hohen fachlichen Expertise, dauerte es zwar ziemlich lange, war aber ein absolut erträgliches Erlebnis. Mein Mann kuschelte derweil glücklich mit Pauline. Er sagte bereits da, dass dies die beste Geburt gewesen sei. Dank der guten Mitbetreuung des werdenden Vaters, kann auch er gesund aus allen drei Geburten rausgehen und hat nie das Gefühl haben müssen, in einer ihn total überfordernden Situation mit mir allein sein oder Fremden vertrauen zu müssen.
Dann endlich kam der gemütliche Teil: Die Hebammen halfen mir beim Duschen und ins Bett, ich kuschelte mich zwischen meinen Mann und mein Baby, wir staunten und frühstückten, während die Hebammen unser Wohnzimmer auf- und den Kühlschrank leerräumten… Allen ging es gut!