… kleiner Scherz 😉
Mein erstes Kind hatte ich im Krankenhaus entbunden. Alles in allem verbinde ich damit im Nachhinein hauptsächlich sehr negative Erinnerungen. Diesmal wollte ich mir die Option einer Hausgeburt offen halten. Ich hatte Vera Krause als Hebamme gewählt, denn bereits zwei meiner Freundinnen waren völlig von ihr begeistert. Auch ich gewann während der Monate vor der Geburt ein sehr gutes Vertrauensverhältnis. Besonders gut fand ich ihre strukturierte und professionelle Arbeitsweise, die dennoch von Individualität und Einfühlungsvermögen geprägt war.
Unser zweites Kind kam zehn Tage nach dem vermeintlichen Geburtstermin. Die Zeit des Wartens hätte voll Befürchtungen und Sorgen sein können. Ich hatte das Glück durch Vera stets das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Dennoch empfand ich ihre Behandlung niemals leichtfertig, unseriös oder fahrlässig, sondern fühlte mich stets gut und absolut kompetent beraten.
Meinem Bedürfnis nach Sicherheit wurde in einer unkomplizierten Art und Weise entsprochen wie es in einer Klinik niemals möglich gewesen wäre. So kam es, dass die Option ins Krankenhaus zu fahren nur noch für den absoluten Notfall in Frage kam. Ich hatte sogar überhaupt gar keine Lust mehr auf Krankenhaus, denn dort erwarteten mich wieder Apparate, Medikamente und ein Betrieb der sich nicht an meinen Bedürfnissen orientiert, sondern an Statistiken und Bilanzen. Zuhause konnte ich stattdessen eine Geburt so schön wie eben möglich erleben.
Vera und Meike arbeiteten wahrlich Hand in Hand und waren nur für mich und Jakob da- was ich wirklich zu schätzen wusste, sodass sowohl Jakob als auch ich mich geborgen fühlten.
Eigentlich finde ich es spitze zwei Jungs zu haben, was ich jedoch bedauere ist, dass ich so einer Tochter niemals empfehlen kann sich nicht wie üblich dem einseitigen Krankenhausbetrieb zu unterwerfen, sondern selbstbestimmt und ohne klinische Atmosphäre und Zwänge ein Baby zu bekommen.