Die beste Entscheidung, die ich treffen konnte!
In den ersten Schwangerschaftswochen ging es bei mir drunter und drüber. Ich arbeitete sehr viel und vergaß, auf mich Acht zu geben. Als ich in der 22. SSW plötzlich eine starke Blutung hatte und im Krankenhaus „vorzeitige Wehen“ diagnostiziert wurden, hatte ich große Angst!
Von da an veränderte sich Vieles. Die Beziehung zu meinem noch ungeborenen Baby, zu meinem Freund, meine Gefühle als werdende Mama… Ich konnte mich plötzlich besser spüren und verstehen.
Ich war sehr froh, dass ich nicht alleine war. Schon in der frühen Schwangerschaft lernte ich im Rahmen der Hebammen-Sprechstunde Anke Weinkopf kennen. Sie war stets für mich da, hatte immer ein offenes Ohr, gab mir eine Menge Anregungen, viel Kraft und Sicherheit. Sie unterstützte nicht nur mich, sondern auch meinen Freund.
Ich hatte mich zuvor noch nie mit dem Thema Hausgeburt beschäftigt. Ich selber bin in einem Krankenhaus per Kaiserschnitt zur Welt gekommen und man prophezeite, dass auch ich aufgrund meines „schmalen Beckens“ keine natürliche Entbindung bewerkstelligen könne.
Mein Freund hatte sich bereits mehr Gedanken gemacht. Bei einem Spaziergang an seinem Geburtshaus haltmachen zu können, erschien ihm viel schöner, als auf ein Krankenhaus zu zeigen.
Auch ich habe das Buch „die selbstbestimmte Geburt“ gelesen und verabschiedete mich von der Vorstellung, ein Baby im Krankenhaus bekommen zu müssen… Wir dachten gar nicht mehr lange nach! Nach einigen Auseinandersetzungen mit unseren Eltern, die doch erhebliche Bedenken hatten, waren wir uns am Ende umso sicherer, dass wir die für uns richtige Entscheidung getroffen hatten.
In den letzten Schwangerschaftswochen habe ich an einem „Geburts-Gesänge-Kurs“ teilgenommen. Eine sehr schöne Sache! Das Singen tat mir gut. Eine ganz besondere Möglichkeit, zu sich zu kommen und Kontakt mit seinem Baby aufzunehmen. Ich ruhte in mir, hatte keine Angst und freute mich sehr auf die Geburt. Ich fühlte mich unglaublich stark und hoffte, dass alles so klappen würde, wie ich es mir vorstellte.
Und dann war es endlich soweit. Einen Tag nach dem errechneten Entbindungstermin verspürte ich morgens gegen 10 Uhr ein leichtes Ziehen im Unterleib. Ich war aufgeregt und irgendwie ganz euphorisch. Zunächst ging ich duschen und zog mir etwas Gemütliches an. Dann legte ich mich mit einer Wärmflasche ins Bett. Ich wunderte mich ein wenig, denn irgendwie schien alles viel schneller zu gehen, als erwartet. Peter wollte noch schnell ein paar Kleinigkeiten einkaufen und das Auto tanken, für den Fall der Fälle… Als er wieder kam war es ungefähr 12 Uhr, ich hatte bereits heftige Wehen und er piepte Anke an. Sie rief sofort zurück und sagte nur, ich höre schon, zwanzig Minuten später war sie da!
Die Wehen waren kurz und heftig, als Anke mich untersuchte war der Muttermund bereits 6-7cm geöffnet! Peter und Anke begannen beinahe hastig mit den Vorbereitungen. Sie wirbelten herum, scherzten, lachten, kochten Kartoffeln und ich wusste schon bald gar nichts mehr. Das war schon sehr amüsant.
Ich suchte nach einer guten Position, bewegte mich viel und fand mich immer wieder im Vierfüßlerstand. Ich warf meinen Kopf in ein Kissen und tobte…. Es muss schon ein bisschen lustig ausgesehen haben… Ich war überrascht wie viel Kraft in einem steckt. Ich hatte nicht einen Moment lang Angst. Ich fühlte mich von Peter, Anke und Meike beschützt. Es ging alles so schnell. Fast zu schnell. Irgendwie kam ich gar nicht hinterher. Und dann war er plötzlich schon da. Um 14.57 Uhr hielt ich meinen kleinen Otto in den Armen!
Otto war 52 cm groß und 3.630g schwer. Er kam am 28. Februar 2008 bei uns zu Hause im Schlafzimmer zur Welt – und das im Stehen! Unglaublich schöne Gefühle strömten durch uns hindurch. Wir waren völlig durcheinander vor Glück und Erschöpfung. Ein wunderbarer Beginn eines neuen Lebens! Ich bin sehr stolz, dass wir uns nicht haben beirren lassen und somit eine wunderschöne Geburt erleben konnten!
Und es wird immer schöner! Heute bin ich auch ein wenig erschöpft, denn mittlerweile ist Otto schon ein Riesenkerl, krabbelt wild durch die Gegend und bekommt den sechsten Zahn.
Liebe Anke, wir danken Dir!!!