In 24 Stunden mit Gesa zum ersten Baby

Wir lernen unsere Hebamme Gesa im November 2023 zum ersten Vorsorgetermin kennen. Die Freude ist groß, eine sympathische Hebamme für unsere Hausgeburt gefunden zu haben. Für mich stand schon immer fest, dass ich mir eine Hausgeburt wünsche. Es ist unser erstes Baby.

Bis zur 36. SSW lag eine Beckenendlage vor. Wir wurden zu einer äußeren Drehung im Amalie Krankenhaus von Gesas Urlaubsvertretung und späteren ‚Zweithebamme‘ Anke ermutigt. Diese war nach zwei Minuten unkompliziert erfolgreich und der Traum einer Hausgeburt durfte bestehen bleiben.

Drei Stunden nach meinem vierten Akupunkturtermin bemerkte ich um 16:30 die ersten leichten Wellen. Die Wellenapp zeigt alle 6-9 Minuten regelmäßige Wellen auf. Ich mache ‚die Friedliche Geburt‘ an, fange langsam an in die Atmung reinzukommen, mich zu entspannen und auf meinen Freund zu warten. Dieser kommt um 21 Uhr von der Arbeit nach Hause und ich gehe in die Badewanne. Die Wellen kommen hier alle 4-5 Minuten. Mein Freund fängt langsam an seine To-Do-Liste abzuarbeiten. Er informiert Gesa, macht mir eine Kleinigkeit zu Essen, baut den Geburtspool auf und legt Malervlies aus.

Ich lege mich noch einmal ins Bett, gehe anschließend wieder in die Badewanne, probiere den Gymnastikball aus. ‚Die friedliche Geburt‘ läuft mittlerweile im Loop und ich drücke meinen Geburtskamm. Mir geht es in der gesamten Nacht richtig gut. Ich beobachte, wie langsam der neue Tag anbricht.

Gesa wird von uns zu um 7 Uhr gerufen. Ich freue mich, dass sie da ist. Sie strahlt viel Ruhe aus. Um 9 Uhr kommt auch Studentin Alicia dazu, von ihr werde ich die gesamte Geburt über kaum etwas mitbekommen. Nach einiger Zeit untersucht mich Gesa und verkündet, dass der Muttermund schon 5-6 cm geöffnet ist.

Ich gehe das erste Mal für mehrere Stunden in den Geburtspool. Das Wasser ist sehr angenehm und die Atmosphäre sehr ruhig. Ich lausche weiter der ‚Friedlichen Geburt‘, drücke den Geburtskamm und denke immer wieder: Keine Welle ist stärker als ich, ich schaffe das!

Ab 12 Uhr fühle ich mich etwas schlapp. Ich nasche ein paar Kleinigkeiten und gehe auf Gesas anraten noch einmal in mein Bett, um Kraft zu tanken. Die Fruchtblase platzt und ich möchte um 15:30 zurück in den Geburtspool.

Die Wellen und der Druck werden stärker. Ich falle zwischen den Wellen in Sekundenschlaf und tanke meine Kraft auf. Unsere zweite Hebamme Anke kommt dazu, meint ‚das hört sich ja schon gut an‘ und verfällt in eine Beobachterrolle auf dem Sofa. Diese Urkraft, die entsteht als das Köpfchen und gleich darauf der Körper geboren werden, ist überwältigend. Gesa hilft mir unser Baby auf die Brust zu heben und wir genießen den Moment. Es ist 16:07, 24 Stunden nach Beginn der ersten Wellen.

Der Papa darf die Nabelschnur durchschneiden und bekommt das Baby zum Bonding auf die Brust, während die Plazenta noch im Wasser geboren wird. Ich wechsle für das erste richtige Kennenlernen auf das Sofa und stille hier das erste Mal. Nach der ersten Aufregung essen wir alle zusammen ein Eis, denn es sind draußen heiße 30 Grad.

Leider wird bald darauf klar, dass ich zur Versorgung von einer Geburtsverletzung ins Krankenhaus muss. Gesa begleitet uns im privaten Auto ins 4 Minuten entfernte Krankenhaus. Bei der Versorgung ist sie dabei, worüber ich sehr dankbar bin.  Um 21:30 sind wir glücklich und zufrieden wieder zuhause auf dem Sofa.

Liebe Gesa,

danke dass wir dank dir diese wunderschöne, friedliche und kraftvolle Geburt unserer ersten Tochter erleben durften. Dank deiner ruhigen, liebevollen und professionellen Art haben wir uns immer sehr gut und sicher aufgehoben gefühlt. Einen lieben Dank auch an Anke, vor allem für das Ermutigen zur äußeren Drehung.

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