Die Geburt von Julius am 3.8.2013


2009 habe ich unseren ersten Sohn im Geburtshaus in Uelzen zur Welt gebracht.
Bei meiner zweiten Schwangerschaft 2012 stand ich nun vor dem Problem, dass es das Geburtshaus leider nicht mehr gab. Eine Geburt im Krankenhaus war für mich eine eher nicht so schöne Vorstellung. Erstens fühle ich mich in Krankenhäusern sehr unwohl und hinsichtlich einer Geburt lehne ich die häufig vorschnellen medizinischen Eingriffe ab. Zum Glück traf ich auf einem Geburtstag auf die Mutter von Oda Helene (Geburtsbericht ist auch hier zu finden) und sie erzählte mir von Vera. Daraufhin nahm ich Kontakt zu Vera auf und schnell war die Entscheidung für eine Hausgeburt klar.

Und dann war es soweit.
Um 3:30 Uhr in der Nacht des 03.Augustes rief mich mein Großer, weil er schlecht geträumt hatte. Ich ging in sein Zimmer und streichelte ihn wieder in den Schlaf. Als ich danach zurück ins Schlafzimmer ging und mich ins Bett legte, merkte ich ein leichtes Ziehen im Unterleib. Da dachte ich schon, na, ob es heute losgeht. Schlafen konnte ich jetzt nicht mehr, so ging ich in die Küche und räumte auf. So um halb fünf hatte ich schon alle 5-7 Minuten Wehen. Diese jedoch waren nicht lang und auch nicht wirklich schmerzhaft. Ich sagte meinem Mann Bescheid. Um 5 Uhr rief ich meine Oma an, die „Rufbereitschaft“ für unseren Sohn hatte. Ich wollte, dass er ganz in Ruhe abgeholt wurde. Danach rief ich Vera an und informierte sie über die Wehen, aber dass ich mir auch nicht sicher war, ob es wirklich losgeht. Vera sagte, dass sie sich lieber auf den Weg macht, weil es bei Elias auch schnell ging. Ich ging erst einmal duschen.
Nachdem Elias um kurz nach halb sechs abgeholt war, traf Vera so um viertel vor sechs bei uns ein.
Meine Wehen kamen in einem Abstand von 5 Minuten, waren aber immer noch eher kurz.
Vera kontrollierte die Herztöne. Es war alles ok. Dann untersuchte sie mich und sagte, dass der Muttermund 3-4cm auf sei. Da wusste ich, dass es kein Fehlalarm war. Vera fragte mich, ob sie mir einen Einlauf machen sollte, das machten wir dann auch. Danach fragte sie mich, ob ich in die Badewanne wollte, da der Muttermund noch sehr fest war. So stieg ich so um kurz vor sieben in die Badewanne. Mein Mann und Vera hielten sich im Wohnzimmer auf und ich sagte, dass ich Bescheid gebe, wenn ich jemanden brauche. Nach ein paar Minuten rief ich Vera und sagte ihr, dass ich aus der Wanne und mich bewegen möchte. Also half sie mir raus und ich ging mit ins Wohnzimmer. Jetzt kamen die Wehen in einem Abstand von 2-3 Minuten und waren wesentlich schmerzhafter. Mein Mann ging noch schnell duschen. Ich lief unten durch unser Haus stützte mich während der Wehen ab, tönte auch schon ordentlich und unterhielt mich in den kurzen Wehenpausen noch mit Vera, die am Tisch saß. Mein Mann kam vom Duschen. Vera und ich zogen kurz danach nach oben ins Schlafzimmer, wo schon alles soweit für die Geburt hergerichtet war. Mein Mann musste noch kurz meine Schwiegereltern anrufen, mit denen wir am Abend davor verabredet hatten, dass sie vormittags vorbei schauen wollten. Jetzt ging alles super schnell. Vera untersuchte mich auf mein Bitten, der Muttermund war 8 cm auf. Uhrzeit 7:27 Uhr. Eine Minute später ging ich vor unserem Bett in den Vierfüßlerstand und hatte den Drang zu pressen. Mein Mann kam gerade vom Telefonieren hoch und sprang schnell ins Bett, hielt meine Hand und streichelte meinen Kopf. Vera und ich sprachen während der Presswehen miteinander, was genau weiss ich nicht mehr.
Sieben Minuten später um 7:3 5Uhr war unser Sohn Julius geboren.
Die zweite Hebamme Judith kam um 7:43 Uhr an, gut das wir den Schlüssel in die Haustür gesteckt hatten. Vera rief: „Wir sind hier oben, das Baby ist schon da.“
Julius hatte es eilig auf die Welt zu kommen. Um kurz vor acht war dann auch die Plazenta geboren und wir hatten ganz viel Zeit zum gemeinsamen Kuscheln in unserem Bett.
Genau so hatten wir uns die Hausgeburt vorgestellt.
Wir sind sehr dankbar…

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