Etwa in der Mitte der Schwangerschaft, als sich die Horrorgeschichten über Geburten häuften, fragte ich mich, ob das immer so sein muss und wo denn die Natürlichkeit und das Wunder der Geburt geblieben wären. Ich recherchierte im Internet und stieß auf unzählige Verbote, Warnungen und Vorsorgeuntersuchungen, die man unbedingt in der Schwangerschaft beherzigen sollte. Ich wollte mich nicht durch Angstmacherei an Ärzte und Pharmaindustrie versklaven und mir und meinem ersten Kind lieber eine friedliche, sanfte Schwangerschaft und Geburt ermöglichen.
Über eine Bekannte hatte ich vor Jahren gehört, dass sie ihre Kinder zu Hause geboren hätte und wie wundervoll die Geburten verlaufen waren. Ich erkundigte mich nach der damaligen Hebamme und stieß so auf das Praxisteam. Per Email nahm ich Verbindung zu Vera auf und wir verabredeten uns zum ersten Besprechungstermin. Danach war meine Entscheidung schnell gefallen.
Die weitere Vorsorge übernahm Vera und ich ging ab der 30. Schwangerschaftswoche gar nicht mehr zum Gynäkologen. Freundlich, sanft und immer sehr kompetent stand sie mir mit Rat und Tat zur Seite. Und schon stand der vorläufige Entbindungstermin an. Mein Mann und ich hatten alle nötigen Dinge zusammengestellt und warteten.
Am Samstagmorgen bei herrlichem Sonnenschein um 10:30 Uhr bemerkte ich die ersten leichten Wehen. Während ich mich auf eine Liege in den Garten legte und in den blauen Himmel schaute, bereiteten mein Mann und meine Mutter das Geburtszimmer vor. Da ich bereits alle 5 Minuten Wehen hatte, rief ich Vera an, um sie vor zu warnen. Etwa gegen 14:30 Uhr wurden die Wehen stärker und länger und ich beschlossen, dass Vera sich nun auf den Weg zu uns machen sollte. Die Wehen waren immer noch gut auszuhalten und ich veratmete sie mit der Hypnobirthingmethode, die ich in den letzten Monaten der Schwangerschaft geübt hatte. Bis 18.00 Uhr saßen wir so in unserem Garten, Vera, mein Mann, meine Mutter und unter den Büschen lagen unsere Katzen und beäugten uns schläfrig.
Wir entschlossen uns für einen Ortwechsel in unser Wohnzimmer. Mein Muttermund hatte sich nun fast vollständig geöffnet und die letzten Eröffnungswehen veratmete ich lieber im Haus. Leider wollte sich meine Fruchtblase nicht von alleine öffnen und Vera entschied sich dafür sie zu öffnen. Miriam wurde als zweite Hebamme gerufen und gegen 21:00 Uhr spürte ich einen gewaltigen Druck und ich wusste, nun würde mein Kind kommen. Unsere Tochter wollte nicht so recht weiter ins Becken rutschen und Vera ermutigte mich immer wieder neue Positionen auszuprobieren. Sie wirkte dabei so ruhig und kompetent, dass ich nicht einmal Angst bekam oder sich mir der Gedanken aufdrängte, dass etwas nicht in Ordnung hätte sein können. Um 22:27 Uhr war es dann soweit, unsere kleine Oda kam im Beisein meines Mannes, meiner Mutter, Vera und Miriam auf unserem Sofa so friedlich und privat auf die Welt, wie ich es mir gewünscht hatte. Ohne Einsatz von medizinischen Hilfsmitteln, ohne Dammverletzung, ohne Medikamente, einfach sicher und sanft. Oda wurde auf meinen Bauch gelegt und sie weinte nicht einmal. Ich war meiner Intuition gefolgt, trotz all der Unkerei und des Kopfschüttelns vieler Menschen.
Während Vera mich untersuchte, entzündete mein Mann ein Feuer im Kamin und meine Mutter erwärmte eine Suppe, denn nun hatten wir alle mächtigen Hunger.
Die Nacht verbrachte Oda in meinem Arm auf dem Sofa, während mein Mann auf einer Matratze neben uns auf dem Boden schlief.
Die Nachsorge, Betreuung im Wochenbett und die vielen guten Tipps und Ratschlägen in den letzten 8 Wochen durch Vera haben mich noch mehr darin bestärkt die richtige Entscheidung getroffen und für mich das einzig wahre Hebammenteam gefunden zu haben. Oda ist ein so friedliches und zufriedenes Baby, wie ich es mir nur hätte wünschen können. Ich würde immer wieder diesen sanften und sicheren Weg für mich und mein Baby gehen.
Eine glückliche Oda Helene und ich sagen Danke!