Unsere kleine Lina ist ein Wunschkind – nicht geplant, keine Absicht und doch die Erfüllung des größten Traums.
Ich hatte mich schon vor meiner Schwangerschaft das eine oder andere Mal mit dem Thema Hausgeburt beschäftigt und so war die Hausgeburt für uns von Anfang an eine echte Alternative. Vera übernahm gleich zu Beginn die Vorsorgen und stand uns die ganze Schwangerschaft über immer sehr einfühlsam und vor allem kompetent zur Seite. Für mich kleinen „Gefühlsdusel“ war sie – neben meinem Mann natürlich – ein unverzichtbarer und sicherer Halt.
Obwohl ich mir schnell um alles mögliche Sorgen und Gedanken mache, hatte ich im Grunde genommen eine völlig problemlose Schwangerschaft. Nur ganz zum Ende hin stieg mein Blutdruck immer weiter an. Nicht wirklich schlimm, aber dies und ein paar andere Faktoren ließen Vera und mich eine Woche vor dem Termin zu der Überzeugung kommen, dass mein Baby nun bald geboren werden wollte.
Nach einem leckeren Rührei mit Rhizinusöl zum Mittag des 18.05. legte ich mich nachmittags ein wenig hin. Als ich gegen 16:30 Uhr wach wurde, hatte ich ein wenig „Bauchweh“, das mich an Verdauungsbeschwerden denken ließ. Und da ein Bad bis dahin immer geholfen hatte, setzte ich mich sofort ins warme Wasser. Dort ging es dann aber erst richtig los – plötzlich hatte ich Wehen Schlag auf Schlag und musste schon ordentlich mitatmen. Mein Mann alarmierte Vera und sie war schon kurz darauf bei uns. Die Wehen kamen regelmäßig und kräftig und ich blieb gleich in der Badewanne liegen. Vera hörte zwischendurch immer mal wieder die Herztöne unserer Kleinen ab und hatte verschiedene Vorschläge für Atmung und Haltung, die mir das Verarbeiten der Wehen erleichterten. Mein Mann hielt die ganze Zeit über meine Hand, tupfte mir immer wieder das Gesicht mit einem kalten Lappen ab, versorgte mich mit Getränken und aufmunternden Worten und half mir beim Atmen, wenn ich durch die starken Wehen zu hektisch Luft holte.
Die Presswehen in der Badewanne brachten Lina nicht so recht vorwärts und so versuchten wir es eine Weile auf dem Gebärhocker, doch auch da wollte es nicht richtig voran gehen. So zogen wir denn alle ins Schlafzimmer um. Dort wurde in Seitenlage um 22:39 Uhr unsere kleine Lina geboren. Nie werde ich das Gefühl vergessen, wie sie so herrlich warm und weich und nass auf meinem Bauch lag.
Vera und Meike, die als 2. Hebamme dazugekommen war, ließen uns drei eine Weile allein und zogen sich ins Nachbarzimmer zurück und so konnten wir schon die ersten Minuten mit unserem Baby kuscheln und die Nähe genießen. Gegen 2 Uhr fuhr Vera nach Hause und Lina und mein Mann fielen erschöpft in tiefen Schlaf. Ich lag wach und konnte mich an unserem Baby nicht satt sehen. An diese schönen Stunden in vertrauter Umgebung mit den für mich wichtigsten 2 Menschen ganz nah bei mir im eigenen Bett denke ich gern und oft zurück.
Ich bin sehr froh, mich gegen alle Widerstände von außen für eine Geburt im eigenen Heim entschieden zu haben.
Ich hatte das Glück, eine wundervolle Geburt und ein sehr schönes Wochenbett erleben zu dürfen – in meinen eigenen 4 Wänden, liebevoll betreut durch meinen Mann und „meine“ Hebamme, so dass ich mich immer sicher, gut aufgehoben und wohl gefühlt habe.
Und nicht zuletzt hatte auch mein Mann von Anfang an eine ganz besonders innige Bindung zu unserer Tochter, da er sie von den ersten Lebensminuten an kennen lernen und versorgen durfte.
Die Geburt wurde so zu einem sicher schmerzhaften, aber vor allem wunderbar bereichernden und schönen Abenteuer … und ermöglicht wurde es uns von „unseren“ zwei Hebammen Vera und Meike – danke!